Entwicklungen im ERP-Markt

Die Anwendungsmöglichkeiten der ERP-Systeme sind durch sich ständig ändernde Bedingungen gekennzeichnet. Heutige Betriebe werden mit wechselnden Rahmenbedingungen sowohl im Bereich der Gesetzeslage als auch in wirtschaftlicher und sozialer Sicht konfrontiert. Auch die angezielten Märkte und das Kauf- und Entscheidungsverhalten der Kunden ändern sich häufig und sind schwer vorhersehbar. Von den Firmeninhabern müssen entsprechend schnell Anpassungen der Strategie vorgenommen werden. Durch den technologischen Wandel und Fortschritt ergeben sich neue Perspektiven, die auch zu neuen Möglichkeiten im ERP-Markt führen. Einige Trends sind dabei gesondert zu diskutieren.

Neues aus der ERP-Cloud und Intercompany als Trend

Der Begriff der Cloud ist noch immer hochaktuell und dient als beliebtes Schlagwort. Anbieter, die mit öffentlichen Cloud Lösungen werben, versprechen viele Funktionen für wenig Kapital. Besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen wird es somit ermöglicht, sich mit dem Thema ERP zu beschäftigen, da speziell angepasste Software sehr kostspielig sein kann. Für Anwendungsfirmen mit begrenzten Geldmitteln sollten die Cloud Lösungen auch ein definiertes Finanzierungsmodell beinhalten. Die Leistungen müssen über die gängigen Browser abrufbar sein und im besten Fall aus einer Hand kommen. Festgelegte Preise pro Monat machen eine Kostenkalkulation möglich. Kritsch zu betrachten bei Cloud-Lösungen ist der Standort der Cloud (Datenschutz) und die Verfügbarkeit (ohne Internetzugang auch keine ERP Software?). Weiters ist zu beachten, ob NDAs Ihrer Kunden mit Cloud-Lösungen konform gehen können. Oftmals ist eine lokale firmeneigene Cloud eine Option.

Ein im Vergleich zur Cloud neuer Begriff ist Intercompany. Der Begriff wird genutzt, um Aktivitäten zu beschreiben, die zwischen zwei oder mehreren Geschäftseinheiten derselben Firma stattfinden. Was bei den großen Konzernen schon lange existiert, wird nun auch auf die Welt der kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgeweitet. Es gibt nur eine geringe Anzahl von großen Unternehmen, die ausschließlich von nur einem Standort aus ihre Geschäfte tätigen. Aus diesem Grund sind Verkaufs- und Produktionsstandorte einer Firma auf der Welt verteilt anzutreffen. Die um den Globus verteilte Aufstellung von Firmen bietet eindeutige Vorteile, da Firmen so näher am Markt-Geschehen sind und beispielsweise Lagerbestände ausgetauscht oder generell gemeinsam genutzt werden können. Grundlegend gilt, dass die angebotenen Artikel überall identisch sein müssen. Zwar ist die Datenpflege und -qualität ohnehin von großer Wichtigkeit, jedoch spielt sie in der Zusammenarbeit verschiedener Standorte eine noch bedeutendere Rolle. So fließt nicht nur ein Material-, sondern auch ein Wertefluss, wenn ein Artikel von A nach B transportiert wird.

ERP-Markt: Anbindung der Maschinen und der Dokumentenverwaltung

Ein anhaltender Trend ist die Kommunikation zwischen Maschinen aus der Produktion und ERP Systemen. Zwar ist die Ausführung bisher noch kostenintensiv – die potenziellen Möglichkeiten sind jedoch sehr vielfältig und versprechen großen Nutzen. Eine mögliche Anwendung ist die Verwaltung der Maschinenbelegung und von Ist-Laufzeiten der Maschinen im ERP System. Informationen über angefertigte Anzahlen und Kennzeichnungsdaten wie Gewicht und Größe können wiederum ins ERP System eingespeist werden. Kombiniert mit der Erfassung des aktuellen Arbeitsstandes kann durch das ERP System ein umfangreiches Bild der augenblicklichen Situation inklusive Bewertung konstruiert werden.

Häufig gestaltet sich die strukturelle Ordnung von Dokumenten als schwierig. So werden Daten meist nach Kunden sortiert, was sich jedoch für ERP Systeme als suboptimal herausgestellt hat. Der Großteil moderner ERP Systeme bietet eine zu der Software passende Dokumentenverwaltung an, die häufig nicht intensiv verwendet wird.

Gute Vorauswahl schützt vor Zusatzprogrammen

Besonders aus der Anfangszeit von ERP gibt es einige Firmen, die sich voreilig für den erstbesten Anbieter von ERP Software entschieden haben. Da sich nicht alle ERP Systeme für jeden Anwender oder Betrieb eignen, können die Anforderungen teilweise nur schlecht erfüllt werden. Dies hat zur Folge, dass standardmäßige ERP Software häufig durch Zusatzprogrammierungen ergänzt werden muss. Meist sind diese Programme kostenintensiv, da sie kundenspezifisch angefertigt werden müssen und auch nicht in der Masse verkauft werden können. Hinzu kommt noch, dass die Zusatzprogramme in der Regel nicht fähig für neue Releases sind. Daher kann die nächste Aktualisierung des ERP Systems nicht stattfinden, ohne alle Zusatzprogramme dabei zu gefährden. Somit sind Firmen, die diesen Weg einmal eingeschlagen haben, gezwungen, mit veralteter Software weiterzuarbeiten, wenn sie nicht teuer bezahlte Zusatzprogramme verlieren wollen. Alternativ können die Betriebe die Updates regulär durchführen und im Anschluss die zusätzliche Software einzeln zu aktualisieren.

Besser wäre jedoch, sich von Beginn an für ein geeignetes ERP System zu entscheiden, dass bereits großteilig an die Firma mit ihren individuellen Gegebenheiten angepasst ist. Bei HELIUM V werden Softwareerweiterungen in Abstimmung mit Anwendern programmiert und umgesetzt, stehen aber der gesamten Community zur Verfügung (teilweise über Lizenzierung) – so ist immer ein Update möglich.