Rich-, Thin- oder Zero-Client – Arbeiten im Browser

Die Anforderungen an moderne Arbeitsplätze sind: Mobilität, Flexibilität und Einfachheit. Immer mehr Menschen arbeiten am Computer oder sogar mit dem Smartphone (im Browser). Anwendungen und Programme müssen leicht zu bedienen sein, konsistent Plattform übergreifend funktionieren und natürlich sollen sie auch sicher sein. Passt das alles zusammen?

Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen. Ja. Aber!

Wir kennen heute drei Formen von Computer-Arbeitsplätzen.

  1. Personal Computer, stationär betriebene Laptops
  2. mobil eingesetzte Laptops
  3. Tablets, Smartphones

Das alles gibt es schon länger. Gearbeitet wurde und wird mit fest installierten Anwendungen oder Apps. Über entsprechend gesicherte Datenverbindungen (VPNs) ist auch der Zugriff auf Informationen z. B. im firmeneigenen Rechenzentrum kein Problem.

Seit kurzem kommt aber ein neuer Aspekt hinzu: Consumerization (oder auch BYOD — Bring Your Own Device).

Bei dieser Form des Arbeitsmittels benutzen Mitarbeiter private Geräte für das Arbeiten im Unternehmen. Teils, weil sie keine Lust haben, mit zwei Smartphones zu hantieren. Oder weil sie einfach modernere Geräte haben wollen und das Unternehmen das aus verschiedenen Gründen nicht immer bieten kann.

Die große Herausforderung hierbei ist, dass die Anwender nicht beliebig Software auf ihren Geräten installieren wollen. Hier können so genannte Browser-Apps helfen: Anwendungen, die auf entfernten Rechnern laufen und über einen Browser bedient werden können.

Die (Haupt-) Vorteile:

  • Plattformunabhängigkeit: Arbeiten wo und womit man will.
  • Der Pflegeaufwand sinkt (Softwarepflege, Enduser-Support)
  • Zentrale Datenhaltung schützt vor Konflikten und unterschiedlichen Versionen der Daten.

Die (wichtigsten) Schattenseiten:

  • Es wird eine permanente Internetverbindung benötigt.
  • Das Sicherheitsrisiko steigt (MitM-Attacken zur Ausspähung von Logindaten, Kompromittierung der Verbindung, Manipulation von Daten)

Um das Sicherheitsrisiko zu minimieren, raten wir zu so genannten Multi-Tier-Lösungen, also mehrschichtigen Lösungen, die “nur” relevante Daten mit dem Server austauschen.
Wir sprechen dabei grundsätzlich von drei- oder mehr-schichtigen Lösungen:

  1. Datenbank-Server
  2. Applikation-Server in einem geschützten Bereich
  3. Präsentation (Client)

Die Verbindung zwischen dem Applikation-Server und dem Client muss in jedem Fall per Transportverschlüsselung (HTTPS) gesichert sein. Zur Authentifizierung empfehlen sich Zertifikate einer vertrauensvollen Stelle, z. B. DNSSEC.

Damit können Sie nun überall, wann und womit Sie wollen arbeiten.

Dennoch bleiben einige Funktionen, die eine Browser-App (noch) nicht immer gut löst: Das Drucken und die Benutzerführung.

Gerade bei der Benutzerführung vermissen viele gerade am Tablet oder Smartphone die Tastaturbedienung. Effizientes Arbeiten bedeutet u.a., dass die wesentlichsten Aktionen mit der Tastatur ausgelöst werden können. Selbstverständlich sollen auch die Tastaturkürzel auch überall die gleichen sein. Ein Beispiel: Versuchen Sie einmal in einer Standard-Browser-Applikation Strg+S zu drücken. Es wird damit die Browserseite auf Ihrem Rechner gespeichert. Aber eigentlich wollten Sie Ihre Dateneingabe, z. B. die Kundendaten speichern. Hier gibt es immer wieder Versuche, dieses Dilema zu lösen. Ich habe bisher noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.

Die größten Herausforderungen beim Drucken sind das Drucken von Etiketten, Listen, oder Briefen. Alle diese Ausdrucke müssen auf den richtigen Drucker ausgegeben werden. Wenn ich mir nun>noch den Ablauf bei der Verbuchung von Wareneingängen vorstelle, so darf der Druck der Etiketten nicht jedes mal durch die Auswahl des richtigen Druckers und womöglich noch des gewünschten Schachtes behindert werden, sondern: Dies wird einmal richtigeingestellt und los gehts. Haben Sie schon einmal probiert, aus einer Browserapplikation die richtigen Formate auf den Etikettendrucker zu bekommen.

Daher lautet unsere Empfehlung:

Egal womit mit Sie arbeiten, achten Sie vor allem auf folgende Punkte:

  • Plattform-Unabhängigkeit der Anwendung, alle gängigen Betriebssysteme werden unterstützt.
  • Der Datenverkehr zwischen Client und Server ist gering.
  • Die Datenverarbeitung erfolgt zentral.
  • Die Bedienung und Benutzerführung ist an die Bedürfnisse der Anwender angepasst.
  • Anwenderspezifische Einstellungen können für den Client getroffen und gespeichert werden.