Acht ERP Trends

Acht ERP Trends

Industrie 4.0 sowie die fortschreitende Digitalisierungswelle im Jahre 2017 haben großen Einfluss auf mittelständische Produktionsfirmen. Aus einer Analyse von Daten und Studien rund um das Thema ERP, ergaben sich acht besonders prägnante ERP-Trends im Mittelstand.

Cloud-Lösungen und digitale Transformation

Der erste Trend von acht Trends, der festgestellt wurde, ist die vermehrte Verwendung von Clouds. Mittelständische Unternehmen greifen immer öfter auf solche Lösungen zurück. Einer VDMA-Trendbefragung zufolge erachten mehr als 80 Prozent von ihnen Cloud-Systeme als wichtig.

Dies zeigt, wie sehr sich dieses Modell mittlerweile im Arbeitsalltag durchsetzen konnte. Hierfür gibt es verschiedene Gründe: Die Cloud wirkt sich positiv auf die Wachstumsfähigkeit eines Betriebes aus, denn die vorherigen firmeneigenen IT-Bereiche waren oft überlastet oder unflexibel gegenüber Veränderungen. Im Gegensatz dazu ermöglicht eine Business Cloud schnelle Anpassungen an neue Gegebenheiten. Die Eingliederung einer ausländischen Tochtergesellschaft wird beispielsweise um ein Vielfaches erleichtert, da ein Datenaustausch direkter erfolgen kann.

Weiters werden die für die IT eingesetzten finanziellen Mittel deutlich reduziert. Das Programm lässt sich individuell auf die betrieblichen Realitäten einstellen und ermöglicht so Kosteneinsparungen. Zusätzlich wird – verglichen mit dem Einsatz einer eigenen IT-Abteilung –auch eine erhöhte Datensicherheit gewährleistet. Benötigte Sicherheitsupdates müssen z. B. nicht mehr manuell erfolgen, sondern werden von der Cloud selbst ausgeführt.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man sie mit bereits vorhandenen ERP-Systemen kombinieren kann. Ebenfalls kann eine Cloud-Lösung  als Mietmodell verwendet werden. Im Zuge der digitalen Revolution scheinen ERP-Systeme der Schlüssel zur Industrie 4.0 zu sein: Eine Bitkom-Umfrage bestätigt, dass mittlerweile jede dritte deutsche Firma ERP-Systeme anwendet. 21 Prozent sollen beabsichtigen, ein ERP-System zu implementieren. Das Einsatzgebiet beschränkt sich dabei nicht nur auf die Produktionsprozesse. Logistik, Montage, Entwicklung, Instandhaltung sowie Service werden gleichermaßen beeinflusst, eine direkte Kommunikation der jeweiligen Gebiete untereinander wird erreicht.

Unser Tipp: Achten Sie gerade bei Cloud-Lösungen auf den Standort und die Verfügbarkeit Ihrer Daten. Gerade in Bezug auf die Datenschutzgrundverordnung und der Geheimhaltungsvereinbarungen mit Ihren Kunden ist hier eine gesunde Skepsis angebracht. Bleiben die Daten für Sie immer verfügbar, können Sie jederzeit Ihren Anbieter wechseln?

Mobile Anwendungen und digitales Dokumentenmanagement

Mobile Anwendungen gewinnen für die Industrie zunehmend an Bedeutung. Sie garantieren ihr Standortunabhängigkeit, da Arbeiten nicht mehr nur auf einen Ort beschränkt sind. Apps, die sich unkompliziert mit dem eigenen ERP verbinden, erfreuen sich steigender Beliebtheit unter Mittelständlern. Dank ihnen kann der Instandhaltungsaufwand reduziert werden und eine schnellere Reaktionsfähigkeit im Bezug auf Probleme und Änderungen wird möglich. Ein weiterer ERP-Trend von den acht Trends ist das Dokumentenmanagement mithilfe von ERP-Systemen. Mit den sogenannten DMS-Modulen lassen sich E-Mails, Rechnungen, Skizzen usw. einfach verwalten und werden nach den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff kurz GoBD archiviert.

Business Intelligence, CRM, IoT und Web-Portale

Die genannte VDMA-Trendbefragung bestätigte auch ein großes Potenzial für Business-Intelligence-Systeme: Unter den Befragten aus dem Maschinenbau gibt jeder Zweite an, dass BI-Systeme eine mittlere bis hohe Bedeutung für ihn haben.

Mit zehn Prozent finden sie die meiste Verwendung im Service sowie in der Instandhaltung gefolgt von Produktion und Logistik mit acht bzw. vier Prozent. Es wird jedoch prognostiziert, das sich diese Zahlen bis 2018 weiter erhöhen werden. Etwa 25 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten aus, eine entsprechende Einführung zu planen. Durch BI-Systeme können große Informationsmengen wie etwa Maschinendaten rasch analysiert werden. Somit werden Unternehmen bei Entscheidungsfindungen effektiver unterstützt.

Viele mittelständische deutsche Firmen, nach einer internationalen Studie der IDC-Marktforschung circa ein Drittel, setzen derweil auf eine Kombination von ERP und Customer Relationship Management (CRM). Integrierte CRM-Module im ERP-System machen zum einen den Datenfluss noch effizienter und verhindern zum anderen das Anlegen von doppelten Datensätzen und somit unnötigen Zeitaufwand. Außerdem kann durch den engeren Kontakt viel genauer auf Kundenwünsche eingegangen werden. Beratung, Angebot und After-Sales-Service werden genau auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Das ERP übermittelt hierbei als zentrales Medium den verschiedenen Unternehmensbereichen Kundendaten in Echtzeit. Zu den weiteren Funktionen des integrierten CRM zählen Verwaltung von Kontakten, Analyse von Verkaufsaussichten sowie Forecasts und Controlling zur langfristigen Pflege von Kundenbeziehungen.

Eine Neuheit, die sich infolge des Projekts Industrie 4.0 entwickelt hat, ist das sogenannte Internet of Things (IoT). Eine Studie der Universität Potsdam befragte Unternehmen zu dem Thema „Wettbewerbsfaktor Analytics im Internet der Dinge“, wobei 15 Prozent anführten, IoT-Anwendungen zur Effizienzsteigerung in ihre Prozesse eingebunden zu haben. Hauptsächlich zur Prozessüberwachung nutzt man diese Anwendungen. Bei 39 Prozent der Befragten gibt es Bestrebungen, diese ebenfalls künftig heranzuziehen.

Damit die IoT-Technologien umgesetzt werden können, braucht es Hardware in Form von Barcodes, Sensoren und RFID-Chips. Die Informationen, die von ihnen ausgehen, müssen entsprechend ausgewertet werden. Nur so können sie von Produktion und Logistik aufgenommen werden.

Die bisherigen ERP-Trends bezogen sich vor allem auf betriebsinterne Vorgänge. Über Web-Portale, die in das ERP-System integriert sind, werden nun aber Firmen untereinander genauso wie Firmen und Kunden enger vernetzt, hebt die Studie „Digitale Transformation der Fertigungsindustrie“ des Beratungsunternehmens KPMG hervor. Jeder, der Zugang erhält, kann auf die für ihn relevanten Datensätze zugreifen, egal von welchem Endgerät oder Standort aus.

Alles in allem zeigen die herausgestellten Trends, wie sehr ERP sich bereits in Unternehmen etabliert hat und welche Chancen es für die Zukunft bereithalten kann.

Auch der Einsatz von der KI ist derzeit im Trend, lesen Sie dazu unseren Beitrag. 

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2021-09-08T11:21:03+02:00