Etwa jedes fünfte Startup in Deutschland hat im vergangenen Jahr laut Erhebungen des Bundesverbandes Deutscher Startups e.V. noch keinen Umsatz gemacht. Damit ein junges Unternehmen in Fahrt kommt, kann ein Accelerator sozusagen als Beschleuniger wirken. Existenzgründer können sich bei entsprechenden Programmen bewerben. Wenn es zu einer Zusammenarbeit kommt, unterstützt der Accelerator das Startup durchschnittlich zwei bis vier Monate lang mit einem intensiven Training. Dabei profitieren Gründer von seinen Erfahrungen und können typische Anfängerfehler vermeiden. Zusätzlich können sie das bestehende Netzwerk des Accelerators nutzen und damit den Erfolg des Startups schneller ankurbeln. Weil zu Beginn das Geld knapp ist, helfen die meisten Programme mit einer geringen Anschubfinanzierung. Sie liegt überwiegend im fünfstelligen Bereich. In einigen Fällen können Startups auch Geschäftsräume des Accelerators mitbenutzen und sparen dabei in der Anfangsphase erhebliche Kosten für teure Gewerbeflächen.

Für die Unterstützung erhalten die Acceleratoren für gewöhnlich zuvor vereinbarte Anteile an dem Unternehmen und sind damit am zukünftigen Gewinn beteiligt. Daher investieren sie auch nur in erfolgversprechende Geschäftsmodelle und bieten keine unabhängige Unternehmensberatung. Die Bewerbung lohnt sich für Gründer, die in erster Linie eine Starthilfe brauchen. Ist das Konzept noch unklar oder stecken sie bereits in einer Sackgasse, können sie selten auf Hilfestellung von Acceleratoren hoffen. Die meisten Anbieter haben sich auf eine Branche spezialisiert. So fördert beispielsweise der „Axel Springer Plug and Play Accelerator“ Geschäftsmodelle im Mediensegment, der „Musik WorX Accelerator“ aus Hamburg unterstützt Jungunternehmer aus der Musikwirtschaft und der „Merck Accelerator“ aus Darmstadt fördert Startups aus den Bereichen Healthcare, Life Science, Performance Materials sowie der IT-Branche. Existenzgründer sollten sich gezielt auf passende Angebote bewerben und ihren Antrag sorgfältig vorbereiten.