Was ist Kanban?

Der aus der japanischen Sprache stammende Begriff Kanban bedeutet „Tafel“, „Karte“ oder „Beleg“. Im Jahre 1947 entwickelte Taiichi Ohno ein Steuerungsverfahren, das erstmals als Kanban-System bezeichnet wurde.

Sein Vorbild war die Funktionsweise eines Supermarktes, in dem eine vom Kunden aus dem Regal entnommene Ware umgehend wieder ersetzt wird. Dieses Prinzip wurde auf den Materialfluss in einem produzierenden Unternehmen übertragen.

Die Methode orientiert sich bei der Produktionsprozesssteuerung am tatsächlichen Materialverbrauch an einem bestimmten Verbrauchsort und stellt aus den nächstgelegenen lokalen Beständen Vorprodukte bereit, die dann direkt verbaut werden. Durch dieses Vorgehen kann die Wertschöpfungskette auf jeder Produktionsstufe kostenoptimal gesteuert werden. Noch heute wird die Kanban Methode in modernen Unternehmen sehr erfolgreich als evolutionäres Change Management eingesetzt, um einen bestehenden Prozess Schritt für Schritt zu optimieren.

Durch dieses Vorgehen können Sie mit vielen kleinen aufeinanderfolgenden Veränderungen an den Produktionsabläufen eine stetige Verbesserung der Produktivität und Effizienz Ihres Unternehmens erzielen und dabei das mit eventuellen Fehlentscheidungen verbundene Risiko wesentlich reduzieren. Weitere Vorteile der Kanban Methode bestehen darin, dass der Projektfortschritt wie auch akut auftretende Probleme sehr schnell erkannt werden und sich die Durchlaufzeiten der Arbeitspakete verkürzen. Wenn Sie die Kanban Methode einführen möchten, dann eignet sich ein Kanban-Board dazu, zunächst einmal die anstehenden Arbeiten, den Workflow und auch bestehende Probleme zu visualisieren. Danach können Sie die Menge an parallel laufenden Aufgaben reduzieren und analysieren, was den Workflow behindert.

Kanban lässt sich bei der Endproduktfertigung zur Versorgung der Fertigungsmaschinen mit lagernden Teilen einsetzen, aber auch in der Reihenfertigung und den meisten weiteren Produktionsbereichen. Sie können diese Systematik auch in ein PPS-System integrieren und zur Datenverarbeitung Kanban-Karten mit Barcodes verwenden. Mit der entsprechenden Software lässt sich die gesamte Zuliefererkette nach dem Kanban-System grafisch darstellen, was Ihnen den optimalen Überblick verschafft und ein zeitnahes Erkennen von Schwachstellen ermöglicht.