TÜV – was ist das überhaupt genau?

“Bis dass der TÜV uns scheidet!” – dieser Spruch ist allseits bekannt unter Auto- und Motorradfahrern. Die Abkürzung steht für Technischer Überwachungsverein. Hierbei handelt es sich um eingetragene Vereine, die Sicherheitskontrollen mittels technischer Überprüfung in verschiedenen Bereichen durchführen. Die wohl bekannteste Aufgabe des Technischen Überwachungsvereins ist die Durchführung der Hauptuntersuchung von Kraftfahrzeugen aufgrund des aktuell geltenden Gesetzes. Weiterhin ist er noch für Produktzertifizierungen und auch Zertifizierungen von Managementsystemen zuständig. Nach erfolgreichem Bestehen der Zertifizierung erhält das jeweilige Produkt oder Managementsystem dann das Qualitätssiegel “TÜV geprüft”, was auch Ihnen sicher im Alltag schon öfter als einmal begegnet ist. Es versteht sich von selbst, dass dieses Qualitätsmerkmal nur von einem Technischen Überwachungsverein oder einer Tochtergesellschaft verliehen werden darf. Je nach Branche und Unternehmensbereich gibt es unterschiedliche Dokumentationen, die bestimmte Inhalte abbilden. Bekanntes Beispiel ist ISO-Norm 9001 – hier ist dokumentiert, wie Verfahren zur Qualitätssicherung und Prozessdokumentation gestaltet sein sollen. Unabhängige Prüfstellen – z.B. TÜV – können diese Zertifizierungen abnehmen und in laufenden Audits prüfen. Softwaresysteme unterstützen die Dokumentationsaufgaben, um den Vorgaben entsprechen zu können.

Welche Vorteile bietet das Qualitätssiegel “TÜV geprüft”?

Da das Qualitätsmerkmal “TÜV geprüft” ausschließlich von einem Technischen Überwachungsverein ausgegeben werden darf, hat es – wie Ihnen sicherlich bekannt ist – ein hohes Ansehen in unserer Gesellschaft. Bei einigen neuen Produkten ist eine Prüfung, bevor diese endgültig auf den Markt kommen, sogar vorgeschrieben (wie zum Beispiel bei Haushaltskühl- und Gefriergeräten, Druckbehältern, Spielzeug oder auch Schutzkleidung). Bei diesen Produkten handelt es sich eigentlich immer um Gegenstände, von denen potenziell eine Verletzungsgefahr ausgeht (zum Beispiel aufgrund explosiver Stoffe oder der Elektronik). Diese werden beim TÜV ausführlich auf Sicherheitsmängel geprüft und erhalten danach erst das Qualitätssiegel “TÜV geprüft”. So können die Verbraucher davon ausgehen, dass alles dafür getan wurde, um sie so gut wie möglich zu schützen. Bei der Hauptuntersuchung bei Kraftfahrzeugen erhält der Besitzer – nach eingehender Überprüfung des Zustandes des Autos oder Motorrades – seine neue TÜV-Plakette, den TÜV-Bericht sowie den ASU-Bericht und ist dann weiterhin für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Falls das Fahrzeug die Hauptuntersuchung nicht besteht und sich Reparaturen nicht mehr lohnen, heißt es jedoch spätestens: “Bis dass der TÜV uns scheidet!”